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Comme Une Force De La Nature

Fri 17 Feb – Lazuli

… das sind Lazuli aus Südfrankreich: mitreißend, energiegeladen, eindringlich, faszinierend, überwältigend. So auch an diesem Abend zum Auftakt ihrer Konzerttermine in Deutschland im gut gefüllten Colos-Saal in Aschaffenburg. Bereits vor Konzertbeginn äußert sich die Vorfreude des Publikums in spontanem Applaus und "Hey, hey"-Rufen, so dass Sänger Dominique Lenonetti (noch im Halbdunkel) mit einem Lächeln die letzten Vorbereitungen an der Gitarre trifft.

Gegen 21:15 Uhr betritt die Band dann die Bühne und eröffnet den Abend mit Je te laisse ce monde vom neuen Album 4603 Battements. Auch den Bandmitgliedern steht die Freude von Beginn an ins Gesicht geschrieben. Während der nachfolgenden Stücke Laisse courir, L'arbre und L'azur fliegen immer wieder lachende Blicke zwischen den Musikern hin und her. Selbst Claude Leonetti an der Leode (einer Mischung aus Gitarre und Synthesizer) - sonst eher in sich versunken und hoch konzentriert - wirkt diesmal von Beginn an sehr gelöst.

Nach den ersten Liedern kocht die Stimmung bereits im Saal, und so wird Dominiques Griff zum Zettel sogleich mit Applaus quittiert, weil viele Besucher bereits wissen, dass er zu einigen Stücken kurze Erläuterungen auf Deutsch vorzulesen pflegt. Zunächst aber bedankt sich Leonetti mit folgender Anekdote für den überaus herzlichen Empfang, den das Publikum der Band bereitet hat (nicht nur bei diesem, sondern auch bei ihren vergangenen Konzerten an
gleicher Stelle) : Auf den Kommentar ihrer Freunde in Südfrankreich, dass die Band bei ihrem Auftritt im winterlichen Deutschland sicherlich frieren müsse, lautete Leonettis Antwort: "Ihr kennt die Wärme der Menschen im Colos-Saal nicht!".

Beim nachfolgenden Le miroir aux alouettes hält es weder das Publikum noch Dominique Leonetti auf den Beinen, der Saal hüpft im Takt auf und ab. Anschließend folgen einige getragenere Stücke vom neuen Album, z. B. Dans le formol aux museum (ein Lied über innere und äußere Mauern), gefolgt von 15h40, mit dem die Band die Uhren im Colos-Saal für einen kurzen Moment anhält. Beim mitreißenden On nous ment comme on respire erreicht die Begeisterung dann einen erneuten Höhepunkt. Immer wieder finden sich Dominique und Ged für einige Sekunden am vorderen Bühnenrand ein, um mit dem Publikum zusammen die Stimmung zu genießen.

Nach einer kurzen Pause eröffnen die Musiker den zweiten Teil des Abends überraschenderweise mit einer Unplugged-Fassung von Merci, gespielt inmitten des Publikums, bevor sie unter großem Applaus dann wieder die Bühne erklimmen. Leider hatte ich den Eindruck, dass die Stimmung im Saal nach der Pause nicht mehr ganz das Niveau des ersten Teils erreicht – vermutlich macht sich zu fortgeschrittener Stunde bei einigen Zuschauern (wie bei mir selbst auch) die Müdigkeit nach der zurückliegenden Arbeitswoche breit. Dennoch ist auch der zweite Teil des Konzerts absolut hörens- und sehenswert und stellt wieder einmal die Vielfältigkeit der Musiker unter Beweis: Während Romain im linken Teil der Bühne zwischendurch seine Tasten verlässt und zum Waldhorn greift, wechselt Vincent häufig zwischen Schlagzeug und Marimba hin und her. Ged bemüht statt seines Plektrums zwischendurch auch einen Schraubenzieher, um seiner Gitarre ein paar weitere ungewohnte Soundnuancen zu entlocken.

Kurz vor Ende des zweiten Teils folgt dann noch ein weiterer Höhepunkt des Abends: ein Keyboard-Solo von Romain, welches recht ruhig und klassisch daherkommt, von Romain jedoch mit sichtlicher Spielfreude vorgetragen und vom Publikum seht gut aufgenommen wird:

http://www.youtube.com/watch?v=4No3dE7Y98Y&feature=youtu.be
(Fassung des nachfolgenden Abends aus Karlsruhe)

Nach ca. 2 Stunden lässt sich die Band nach dem vorläufigen Ende des Konzerts bereitwillig für einen weiteren langen Zugabenblock herausklatschen und legt mit Cassiopee, En avant doute und Film d'aurore nochmal kräftig nach. Für das letzte Stück, Naïf, verlässt Romain dann endgültig die Tasten und wechselt an den vorderen Bühnenrand, um mit großer Trommel und viel Spaß an der Sache den Anheizer zu spielen. Leider nimmt das Publikum nach Ende des Stückes den Rhythmus nicht weiter auf, dennoch wird die Band mit verdientem, langanhaltenden Applaus verabschiedet. Nach kurzer Beratschlagung am Bühnenrand kommt die Band dann noch ein weiteres Mal zurück und beginnt, sich um die Marimba zu gruppieren, so dass die Zuschauer, die die Band bereits vor 3 Jahren auf der Loreley bei der 4. Night of the Prog erleben durften, ahnen, was nun kommt: ein improvisiertes Stück aller Musiker auf der Marimba. Durchaus denkbar, dass sich die Band seit ihrem Besetzungswechsel vor zwei Jahren erstmals daran versucht (zumindest haben sie anfangs etwas Schwierigkeiten, sich auf einen gemeinsamen Groove zu einigen, nehmen es aber mit viel Humor und Gelassenheit). Nachdem es nun statt "11 Mains Autour de Marimba" nur noch 9 Hände sind, heißt das lockere Stück zum Abschluss schlicht Mon Marim'ba:

http://youtu.be/C8nvXpx3rMo
(Fassung des nachfolgenden Abends aus Karlsruhe)

Nach ca. 2:30 Stunden endet damit ein gelungener Abend mit einer Band, die trotz aller Düsternis, die in ihrer Musik immer wieder anklingt (und bei allen zeitkritischen Texten von Dominique Leonetti), durchweg viel Spaß und Freude am Leben ausstrahlt. Nach Konzertende stehen die Bandmitglieder für Autogramme und Fotos zur Verfügung. Wie zuvor bereue ich, dass meine Französisch-Kenntnisse kaum noch für einen Smalltalk ausreichen, und nehme mir erneut vor, dies bis zum nächsten Mal zu ändern ;). Dennoch klappt die Verständigung zwischen dem (überwiegend nicht frankophilen) Publikum und der Band ausgezeichnet: wo Worte nicht ausreichen, behilft man sich eben mit Gesten. Die strahlenden Gesichter auf beiden Seiten sprechen ohnehin Bände.

Merci les amis et à bientôt!

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